Die gesamte Lebensmittelkette (Züchter, Landwirte, Händler, Konsumenten) ist betroffen, wenn Patente auf Saatgut, Pflanzen und auf verarbeitete Produkte vergeben werden.
Saatgutmarkt – Kontrolle durch wenige internationale Konzerne
Wenn der Wettbewerb ausgeschaltet wird (z.B. aufgrund der hohen Kosten im Zuge der Patentantragsstellung) können einige wenige Konzerne den Saatgutmarkt – und damit unsere Ernährungsgrundlage – kontrollieren. Schon heute besetzen nur 10 Konzerne bereits etwa 75% des internationalen Saatgutmarkts. Die drei größten, Monsanto, DuPont und Syngenta kontrollieren rund 50%.
Erhöhte Preise für Landwirte und Konsumenten
Durch die Monopolisierung des Saatgutmarkts können die Konzerne die Preise für ihr Saatgut bestimmen. Dies hat unmittelbare Folgen für Landwirte und Konsumenten. Den großen Saatgutkonzernen sollte keinesfalls erlaubt werden darüber zu entscheiden, was auf unseren Feldern angebaut und gezüchtet wird und welchen Preis wir für unsere täglichen Nahrungsmittel bezahlen.
Weniger Innovation
Entgegen ihrem eigentlichen Zweck hindern Patente auf Saatgut Innovationen maßgeblich. Anderen ZüchterInnen und LandwirtInnen ist es nur bedingt möglich, ohne die Erlaubnis des Patentinhabers oder der Patentinhaberin mit den patentierten Pflanzen zu züchten. Falls sie die Erlaubnis erhalten, müssen sie dem Patenteigner Lizenzgebühren bezahlen.
Weniger Biodiversität
Die Vielfalt der Kultur- und Wildpflanzen ist für Züchter die Grundlage, um neue Sorten zu entwickeln. Wenn der Zugang zu dieser Vielfalt eingeschränkt wird, gibt es weniger Innovation. Weniger Innovation führt zu weniger neuen Sorten und vermindert so die landwirtschaftliche Vielfalt und die Auswahl für KonsumentInnen.
Gefährdung der Ernährungssicherheit
Eine kleinere Vielfalt führt dazu, dass sich Nutzpflanzen bei Krankheiten oder veränderten Umweltbedingungen (z.B. durch Klimawandel) schlechter anpassen können – hohe landwirtschaftliche Vielfalt ist daher essenziell für unsere Ernährungssicherheit.