ARCHE NOAH gegen die Patente auf Gerste und Bier in Österreich.
ARCHE NOAH setzt sich als gemeinnütziger Verein für den Erhalt, die Verbreitung und die Entwicklung vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzensorten ein. Wir bewahren und pflegen Tausende gefährdete Gemüse-, Obst- und Getreidesorten in unserem Samenarchiv und setzen uns aktiv für eine bessere Saatgutpolitik ein, welche Artenvielfalt, gesunde Ernährung und die Rechte von kleinen Betrieben sicherstellt.
Nachdem bekannt wurde, dass Carlsberg und Heineken Patente auf Braugerste ausgestellt bekommen haben, mobilisierte ARCHE NOAH gegen diesen Zuspruch. Die Bierbrau-Riesen sollten ihre höchst umstrittenen Patente zurückziehen. Wir haben daher in unserer Kampagne „Vielfalt statt Patente!“ unsere Unterstützer*innen dazu aufgerufen, bewusst zu genießen und zu anderen Biermarken zu greifen.
Heineken gehört in Österreich – über die Brau Union, das größte heimische Brauereiunternehmen – viele bekannte Biermarken, wie Edelweiss, Gösser, Kaiser, Puntigamer, Reininghaus, Schladminger, Schlossgold, Schwechater, Wieselburger und Zipfer.
Die österreichische Politik hat uns inhaltlich bei unserer Kampagne unterstützt. Letztendlich war Österreich auch der einzige Staat, welcher bei den Verhandlungen der europäischen Patentorganisation Ende Juni gegen den Vorschlag, Pflanzen und Tiere weiterhin zu patentieren, stimmte. Technologieminister Leichtfried, der sich über die mit dem Beschluss einhergehende negative Bedeutung für die Kulturpflanzenvielfalt und Bevölkerung bewusst ist, hat mit seiner Gegenstimme ein klares politisches Signal an das Europäische Patentamt gesandt. Dies zeigt, dass Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren sind – denn auf politischer Ebene ist durchaus der Wille vorhanden, dem Privatisieren der Natur die Stirn zu bieten. Dass Heineken und Carlsberg ihre Patente auf Braugerste jedoch zugesichert wurden, ist eine traurige Entscheidung.
Daher wird die Kampagne weiterlaufen und ARCHE NOAH wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass nationale Patentrechte verschärft werden, um hiesige Landwirt*innen und Konsument*innen zu schützen. Einsatz gilt es aber auch weiterhin auf internationaler Ebene zu zeigen, um die intransparenten, undemokratischen und eigennützigen Strukturen des Europäischen Patentamtes aufzubrechen.
Mehr Informationen dazu gibt es auch auf der ARCHE NOAH Homepage und auf Facebook